Als William Shakespeare 1564 geboren wurde, war Luis de Camões gerade irgendwo zwischen Afrika, Indien und China unterwegs. Seine Abenteuer hat er im portugiesischen Nationalepos »Die Lusiaden« verarbeitet. Wie Shakespeare hat er aber auch das ein oder andere Sonett geschrieben. Hier ist eines in einer freien Übersetzung:
Wie aus dem aufgewühltem Meer der Seemann
Matt und erschöpft, mit letzter Kraft
dem grauenvollen Schiffbruch kaum entronnen,
Wenn er nur davon reden hört, verängstigt
Schwört, nie mehr, auch angesichts der ruhigen See,
die eben noch zerwühlt,
Hinaus zu fahren, doch gedrängt
Von gierigem Verzehr sich fühlt:
So, meine Dame, flieh ich vor der Marter
Eures Blickes nur, um mich zu retten,
Und schwöre, nie einer andren mich zu zeigen;
Meine Seele, die sich nie von Euch entfernt,
Verlangt als Preis, um Euch zu sehn, dass ich mich
Dorthin wende, wo ich nur knapp dem Untergang entkam.
Mittwoch, 25. April 2007
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