Donnerstag, 2. August 2007

Berlin - bonjour tristesse

Dass der Sommer seinen Höhepunkt überschritten hat, erkennt man uner anderem daran, dass wieder mehr über Fußball gesprochen wird. Der Hauptstadtsportverein Hertha BSC gab sich heute nach längerer Pause wieder einmal die Ehre, die erlauchten Hauptstadtjournalisten zur Pressekonferenz zu laden. Der neue Trainer Lucien Favre wertete die Veranstaltung schon mit seiner Erscheinung auf. Mehr noch allerdings mit knappen und präzisen Antworten, die so gar nicht zu den Kaffeesatzleserfragen der anwesenden Journaille passten. Aber er zog es durch und wechselte sogar, um sich besser ausdrücken zu können, bei einer Frage ins Französische, seine Muttersprache. Pech nur, dass die anwesenden Hertha-Reporter von Bild, B.Z. und Co. keiner fremden Zunge mächtig sind, wie sie unisono und lautstark grölend kund taten. Es handelt sich ja auch nur um Erstligafußball, einen Sport, dessen Internationalisierung weit fortgeschritten ist. Favre, der zuvor im zwar kleinen, aber kosmopoliten Zürich seiner Tätigkeit nachging, bekommt so die nötige Nachhilfe in Sachen Provinzialismus. In der Städteliga spielt Berlin, der Schmelztiegel der Provinz, eben immer noch Kreisklasse.

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